Wieso? Weshalb? Warum?
Wissenswertes rund ums Dolmetschen.

Wie funktioniert Simultandolmetschen bei einer Videokonferenz? Wie viele Simultandolmetscher:innen sind optimal? Wie sieht die Technik aus? Unsere FAQ geben Auskunft.

Sie haben weitere Fragen, auf die Sie hier keine Antwort finden? Rufen Sie uns an oder mailen Sie. Wir helfen Ihnen gerne weiter.

Um Simultandolmetscher:innen in Videokonferenzen einzubinden, sind speziell dafür eingerichtete Dolmetsch-Studios („Remote Hubs“) optimal. Was die Plattform für die Videokonferenz angeht, eignen sich manche besser als andere. Unsere aktuellen Erfahrungen haben wir hier für Sie zusammengestellt. Und wenn Sie sich unsere Lösung mal anschauen möchten, haben wir hier ein kurzes Video für Sie.
Sagen Sie uns einfach, was Sie vorhaben, und wir schlagen eine passende Lösung vor.

Beim Simultandolmetschen sitzen die Dolmetscher:innen in Kabinen, hören die Vorträge über Kopfhörer und sprechen gleichzeitig mit dem Vortrag in ein Mikrofon. Die Teilnehmenden verfolgen den übersetzten Beitrag über Kopfhörer. Simultandolmetschen bietet mehrere Vorteile: Es entsteht keine Verzögerung durch die Übersetzung. Wer keine Simultanübersetzung benötigt, wird nicht durch das Dolmetschen abgelenkt. Und es kann gleichzeitig in mehrere Sprachen gedolmetscht werden. Deshalb ist Simultandolmetschen der Modus, der bei Konferenzen eingesetzt wird.
Beim Konsekutivdolmetschen notieren die Dolmetscher:innen den Inhalt und wiederholen das Gesagte anschließend in der anderen Sprache. Da die Übersetzung nach dem Gespräch oder der Rede erfolgt, dauert ein solches Vorgehen länger. Allerdings ist dadurch die Wirkung oft stärker. Bei Verhandlungen bleibt den Parteien mehr Zeit, über die Inhalte nachzudenken. Eine technische Ausstattung ist nicht erforderlich. Dieser Modus eignet sich für ein Gespräch, eine Verhandlung oder eine Tischrede.

Konferenzdolmetscher:innen können realistischerweise nur bei einer Konferenz pro Tag arbeiten. Dieser ist dann für andere Aufträge blockiert. Deshalb arbeiten die Profis meist für Tageshonorare. Diese sind dafür oft so kalkuliert, dass sie gleich auch die notwendige Vorbereitungszeit enthalten. Die Gesamtkosten hängen sehr vom Bedarf ab. Sagen Sie uns einfach, wo Ihre Veranstaltung stattfindet, wie lang sie sein wird, welche Sprachen gebraucht werden und worum es thematisch geht. In vielen Fällen können wir gleich eine erste Orientierung geben. Wir erstellen anschließend gerne ein Angebot, das bis auf den letzten Cent durchkalkuliert ist – selbstverständlich für Sie absolut unverbindlich.

Simultandolmetschen erfordert höchste Konzentration. Deshalb wechseln sich Simultandolmetscher:innen etwa alle 30 Minuten ab. Bis zu 40 Minuten sind aus professioneller Sicht noch allein zu bewältigen. Bei längeren Einsätzen sind mindestens zwei nötig, damit die Wiedergabe wirklich zuverlässig bleibt. Je nach Länge der Veranstaltung und/oder dem Schwierigkeitsgrad der Vorträge können auch drei oder mehr erforderlich sein (alle Beispiele beziehen sich alle auf Dolmetschen zwischen zwei Sprachen).

Die Zahl der erforderlichen Dolmetscher:innen hängt beim Simultandolmetschen von der Länge der Veranstaltung und dem Schwierigkeitsgrad ab. Zum Beispiel: Halbtägige Veranstaltungen – oder ganztägige Veranstaltungen mit sehr langen Pausen – erfordern zwei Simultandolmetscher:innen, um zwischen zwei Sprachen hin und her zu dolmetschen. Eine ganztägige Fachkonferenz erfordert in der Regel drei.
Nur mit der richtigen Besetzung können Sie sicher sein, dass die Qualität wirklich von der ersten bis zur letzten Minute stimmt. Sie sagen uns, wie Ihr Programm aussieht. Auf dieser Basis schlagen wir Ihnen genau die Besetzung vor, die erfahrungsgemäß optimal ist – weder zu viel, noch zu wenig.

An „sichtbarer“ Technik sind eine oder mehrere Dolmetschkabine(n) und Empfänger mit Kopfhörern für alle Teilnehmenden mit Bedarf an Simultanübersetzung erforderlich. Die Kabinen werden so im Raum aufgestellt, dass die Dolmetscher:innen das Geschehen verfolgen und wiedergeben können. Hinzu kommen noch Übertragungstechnik und vor allem ein kompetenter Techniker oder Technikerin. Wir unterstützen Sie gerne bei der Auswahl und der Buchung der Konferenztechnik für Ihre Veranstaltung, natürlich auch bei Videokonferenzen oder hybriden Events.

Personenführungsanlagen kennen Sie vielleicht von Führungen in Fabriken oder Museen: Die Führerin spricht in ein drahtloses Mikrofon und die Teilnehmenden hören über drahtlose Empfänger zu. Manchmal werden diese Anlagen für mobiles Simultandolmetschen verwendet, z. B. beim Dolmetschen einer Werksführung oder bei Schulungen in kleinen Gruppen mit viel Interaktion.
Für Konferenzen und Fachvorträge sind Personenführungsanlagen aber nicht geeignet: Die Dolmetscher:innen sprechen dann ja gleichzeitig mit dem Vortrag im Raum und stören die anderen Anwesenden. Auch die Zuverlässigkeit leidet, da der Vortrag für Simultandolmetschen oft zu leise ist und Nebengeräusche das Verstehen beeinträchtigen können. Bedenken Sie, dass die Dolmetscher:innen ja alles über ihre eigene Stimme hinweg noch gut hören müssen. So könnte die Akustik aus einem Kaufpreis von 15 Millionen schnell 50 Millionen machen...

Nur was man verstanden hat, kann man auch korrekt wiedergeben. Das gilt auch beim Dolmetschen. Und viele firmenspezifische Begriffe z. B. findet man in keinem Wörterbuch. Deshalb werden sich seriöse Dolmetscher:innen immer vorab in die Inhalte der Veranstaltung sowie die Terminologie einarbeiten. Diese Vorbereitung ist nur mit vollständigen Konferenzunterlagen möglich. Auch banal erscheinende Dinge wie die Namen der Beteiligten gehören beispielsweise dazu, damit bei der Konferenz die richtigen Personen angesprochen werden und diesen auch klar ist, dass sie gemeint sind.
Es liegt also in Ihrem Interesse, dem Team wirklich alle Informationen zukommen zu lassen. Vertraulichkeit ist selbstverständlich vertraglich gewahrt und darüber hinaus Teil des Berufsethos der von uns verpflichteten Konferenzdolmetscher:innen.
Die Vorbereitung ist übrigens meist in den Tageshonoraren enthalten.

Je früher desto besser. Zwar können auch PowerPoint-Dateien auf einem USB-Stick während der Konferenz noch nützlich sein. Es lohnt sich jedoch immer, die Vortragenden beizeiten um Informationen zum Vortrag zu bitten und diese den Dolmetscher:innen zukommen zu lassen. Dann sind sie einfach besser vorbereitet als wenn erst in letzter Minute Inhalte zur Verfügung stehen. Sinnvoll wäre, wenn bei einer Fachkonferenz der Großteil der Unterlagen 14 Tage vor der Veranstaltung bereitgestellt wird.

Nicht in optimaler Qualität, jedenfalls nicht für Konferenzen. Es ist durchaus üblich, dass für Hörgeschädigte live untertitelt wird. Diesen Service nennt man Schriftdolmetschen. Aber das geschieht in der gleichen Sprache, nicht auch noch gleichzeitig übersetzt. Schon da gibt es  Grenzen, z. B. hohes Sprechtempo oder unbekannte Namen. Wenn dann noch zusätzlich in eine andere Sprache übersetzt werden soll, ist nach unserer Auffassung eine professionelle Kommunikation in Echtzeit nicht mehr möglich – zumindest nicht bei dicht gepackten Vorträgen mit anspruchsvollem Inhalt.

Können Apps oder allgemein Maschinen das? Noch nicht gut genug. Vor allem die dafür nötige automatische Spracherkennung erkennt nicht alles zuverlässig. Hören Sie in diesem nano-Beitrag, was Syntax-Konferenzdolmetscher Martin Granacher und Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zu diesem Thema sagen.

Wenn man im Alltag einfach mal schnell wissen will, was da ungefähr steht, können manche automatischen Tools tatsächlich sehr hilfreich sein. Wenn der Anspruch aber ist, in einer realen Konferenzsituation zuverlässig zu verstehen, was in einer anderen Sprache ausgedrückt wurde, ist der menschliche Dolmetscher bislang ungeschlagen. Das größte Problem ist die automatische Spracherkennung bei gesprochener Sprache. Beispiel: Ein Redner sagt "ancestors" (Vorfahren), betont es aber so, dass es wie "and sisters" klingt. Der menschliche Dolmetscher versteht, worauf der Redner in seiner Aussage hinauswill. Die Übersetzungs-App sagt „unsere Schwestern“.
 
Hören Sie in diesem nano-Beitrag, was Syntax-Konferenzdolmetscher Martin Granacher und Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) dazu sagen.

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